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Liebe Grüße Kerstin
10. Juni 2018
Über die Liebe zum Norden, zwielichtige Hafengestalten und was das alles mit einem verdammt coolen Label namens Klar Deck! zu tun hat.
Aufgewachsen bin ich in einer mittleren Kleinstadt in Bayern. Alles schön beschaulich. Aber wirklich los ist da eben einfach auch nichts. Klar kommt man im Urlaub mal bisschen rum, aber in einer Großstadt zu wohnen, stellt man sich als großes Abenteuer vor. Zudem ohne Eltern. Und so kam es, dass ich mich noch vor dem Abi für eine Fachhochschule in Hamburg beworben hatte. Ich wollte partout nicht nach Regensburg oder München. Zu nah. Zudem würde man dort dann seine Mitschüler treffen, die gefühlt alle "Lehramt" studieren wollten. Ne - lieber raus. Dorthin wo die große weite Welt regiert. Und so kam die Zusage schneller als ich wirklich drüber nachdenken konnte ob ich und Hamburg eine gute Partie abgeben würden.
Abgesehen vom Studium (Elite-FH = wo bleibt der Spass?) hat mich der Norden total gekriegt. Ich liebe den Blick auf den Hafen, die Atmosphäre in der Speicherstadt, die urigen Hafengestalten, den rauen Wind, die Freiheit auf hoher See und die norddeutschen Gemüter. Obwohl ich nur 2,5 Jahre in Hamburg gelebt habe, hab ich das alles sehr in mein Herz geschlossen und es ist für mich auch zu einer Art Heimat geworden. Natürlich nicht zu vergessen die Freundschaften, die sich entwickelt haben und dadurch den nordischen Bezug immer noch aufrecht erhalten.
Danach ging es aufgrund des Studiumswechsels wieder in den Süden zurück nach Stuttgart, aber das is ne andere Geschichte...
Wann und wie ich jetzt das erste Mal auf das Label Klar Deck! aufmerksam geworden bin, weiß ich irgendwie gar nicht mehr. Aber an eins erinnere ich mich noch sehr genau: ich war sofort schockverliebt in die maritimen Illustrationen! Die Bärtigen, Seemannsleute und Piratenbräute haben es mir total angetan.
Wenn die Matrosen zu hoch pokern, während der Kapitän ganz auf Herz setzt.
Wenn König Neptun den betrunkenen Halunken auf die Schippe nimmt und die Piratenbraut ihr letztes Pulver verschossen hat. Dann stellt sich die Frage: Wer hat hier wen in der Hand?
Unter dem Label Klar Deck! produziert und vertreibt Melanie Sonnenschein ein wahnsinnig hübsch illustriertes maritimes Kartenspiel im Seemannssack, großartige Siebdrucke von zwielichtigen Hafengestalten, Einkaufsblöcke und Grußkarten. Schon vor drei Jahren hatte ich sie gefragt, ob ich sie auf meinem zukünftigen Blog vorstellen dürfte. Nun ja - gut Ding will ja Weile haben ;) Aber jetzt ist sie mit dabei und macht hier den Anfang mit Ihrer ganz persönlichen Produktgeschichte!
Wie kamst Du auf den Namen Deines Labels "Klar Deck"?
"Klar Deck" war zunächst nur der Name meines ersten Produktes - dem Kartenspiel. Man spricht ja von einem "Kartendeck" - also einem kompletten Satz Spielkarten. Da die Illustrationen für das Spiel ein maritimes Thema haben war es nur logisch dies mit dem Schiffskommando "Klar Deck" zu verbinden. Das "Deck klarieren" bedeutet in der Seefahrt das Aufräumen des Decks z.B. nach einem Manöver. Die Metapher kann somit weiterführen, denn auch beim Spielen bereitet man Manöver vor oder sortiert sich neu. Nach dem Kartenspiel habe ich eine Serie an Produkten entworfen, die im gleichen Stil illustriert sind und ebenfalls ein maritimes Thema haben. Daher habe ich für diese Serie und insofern auch mein Label diesen Namen beibehalten. Den Namen der Serie habe ich schlichtweg auch meinem Label gegeben.
Wie lange hat es gedauert von der Idee bis zum ersten finalen Produkt? Wie war der Weg? Beschreib doch mal!
Zum Einen war mir aufgefallen, dass die Souvenirs, die in Hamburg und der Küste angeboten wurden meist von schlechter Qualität sind: einheitliche Billigware aus Asien, ohne grafischen Anspruch. Zum Anderen schwebte mir schon lange vor ein Kartenspiel zu gestalten. Es gibt sehr alte Kartenspiele, die durch grafische Abstraktion geradezu modern wirken. Ein Design-Kartenspiel mit einem grafisch aufbereiteten maritimem Thema zu gestalten fand ich eine sehr spannende Herausforderung. Die Gestaltung lief zunächst in der Freizeit neben meinem eigentlichen Beruf als selbstständige Art-Direktorin. Als mir klar wurde, daß ich das Spiel tatsächlich in größerer Auflage produzieren werde habe ich noch mehr Zeit investiert um es fertigzustellen. Letztendlich hat es nochmal ein paar Monate Zeit gebraucht die richtigen Produzenten dafür zu finden. Wichtig war mir dabei, möglichst lokal und in Deutschland zu produzieren. Die Verpackung des doppelten Kartensets ist ja ein kleiner Seesack, der handbestempel ist und mit original Tauwerk zusammengebunden wird. Da steckt also zudem ein hoher Konfektionierungsaufwand dahinter.
Warst Du an einem Punkt mal richtig verzweifelt? Lief irgendwas richtig schief und wie kamst Du aus dem „Tief“ wieder raus?
Nein verzweifelt war ich zu keinem Zeitpunkt. Die Gestaltung des Spiels war ja eine Herzensangelegenheit und zudem eine willkommene Abwechslung zu meinem Beruf. Die Aussicht, bald mein eigenes Kartenspiel in der Hand zu halten, hat mich nur noch mehr motiviert. Das hat auch über die etwas eintönigen Tätigkeiten hinweggeholfen wie z.B. tagelang Säckchen zu bestempeln oder Tauwerk zu verknoten.
Wärst Du gerne eine Piratenbraut? Wie stellst Du Dir das Leben als Piratenbraut so vor :)?
Wenn das Leben als Piratenbraut so aussieht, daß ich an Deck in einer Hängematte liege, aufs Meer blicke und mich mit meinem Papagei unterhalte, könnte ich mir das durchaus vorstellen ;-)
Spielst Du selbst auch gerne Kartenspiele? Wenn ja, was magst Du daran?
Seit meine kleine Tochter (fast 2) auf der Welt ist finde ich leider nicht mehr wirklich Zeit für Gesellschaftsspiele. Aber eigentlich habe ich schon von Kleinauf Karten gespielt und auch in meinen Urlauben immer ein Set dabei. Das Schöne liegt in der Vielfalt der Möglichkeiten. Allein für das klassische französische Blatt gibt es unzählige Spiele, von denen man einige schnell erlernen kann. Es gibt Spiele, die man praktisch nebenbei spielen kann, aber auch sehr Anspruchsvolle wie z.B. Skat. Man kann in großer und kleiner Runde Spaß haben und kann es im wahrsten Sinne des Wortes auch "solitär" spielen. Zudem ist das Kartenformat ideal zum Mitnehmen - passt im Grunde in die Hosentasche.
Welche Verbindung hast Du zum Hafen / Meer?
Wahrscheinlich bin ich eine klassische Landratte mit typisch romantischen, verklärten Vorstellungen :-) Vor vielen Jahren sind wir von Stuttgart nach Hamburg gezogen weil uns die Stadt sehr fasziniert hat. Und wir lieben es hier zu wohnen. Der Blick über die Elbe auf den wuseligen Hafen und die auslaufenden Containerschiffe ist großartig! Die Nähe zum Meer ist toll und ich genieße jeden Ausflug an die Küste.
Was ist Dein Lieblings Klar Deck-Produkt und warum?
Das Kartenspiel ist ganz klar mein liebstes Produkt. Es war der Grundstein zu den anderen Ideen wie Grußkarten, Siebdrucke und Einkaufsblock. Und das Feedback ist nach wie vor super positiv.
Gibt es weitere Ideen zu neuen Produkten?
Ideen gibt es viele, aber ich bin noch nicht sicher welche davon konkret umgesetzt werden.
Hast Du noch Tipps auf Lager für Leute, die auch Ihre Produktidee zum Leben erwecken wollen?
Bleibt am Ball! Eine gute Produktidee ist das Eine, aber unterschätzt nicht den Zeitaufwand für Vertrieb und Vermarktung damit das Produkt seinen Kunden findet. Holt Euch professionelle Hilfe für Aufgaben, die ihr nicht selbst übernehmen könnt oder wollt. Z.B. in Sachen Recht und Steuer.
Danke an Melanie für das tolle Interview!
Im Klar Deck! Shop bekommt Ihr alles was das nordische Hafenherz begehrt: tolle Geschenke für sich selbst und andere in Form von Kartenspiel, Siebdrucke von den zwielichtigen Hafengestalten, Einkaufsblock und Grußkarten.
Bei mir hängt ja die Piratenbraut von Klar Deck! und ich würde sie nie nie wieder hergeben. Gerade habe ich noch gelesen, dass sie Details aus alten Kupferstichen zur berüchtigten Piratin Anne Bonney zitiert. Die soll ne wirklich Wilde gewesen sein. Jetzt mag ich das Bild noch mehr ;)
Habt Ihr auch eine Liebe zum Norden? Und welches klar Deck Produkt zieht bei Euch bald ein?
Liebe Piraten-Grüße
Kerstin
Photo Credit: Melanie Sonnenschein