Schnödes Müsli war gestern. Granola ist heute // HeyHo!

17. JUNI 2018

Über nen guten Start in den Tag, soziales Engagement und was das alles mit Granola zu tun hat.

Es gibt ja die Fraktion Frühstücker und die Fraktion Nicht-Frühstücker. Ich gehöre ganz eindeutig zu der ersteren. Ohne Frühstück ist für mich wie Sommer ohne Sonne, Meer ohne Wellen und Zimtschnecken ohne Zimt. Ohne was zwischen den Zähnen am Morgen bin ich gaaanz schlecht drauf. Da haben meine Mitmenschen dann gar keinen Spaß ;) Ich aber auch nicht. Wenn man mich um das Glück in der Früh bringt, dann ist der Tag komplett gelaufen. Da könnte ich sofort wieder ins Bett gehen und schlafen bis es endlich wieder Frühstück gibt.

Unter der Woche muss es dann schneller gehen, aber am Wochenende kann man daneben noch bisschen lesen oder rumgruschen. Einfach herrlich! Ich könnte auch abends frühstücken. Frühstück immer und überall - so mein Grundsatz.

Natürlich wird man mit der Zeit Frühstücks-Experte und ist immer wieder auf der Suche nach kulinarischem Neuland. Und jetzt kommt dieses phänomenale Knusperzeugs in Spiel: Granola von HeyHo! Ich sag Euch: schnödes Müsli war gestern, Granola ist heute!
Das kann man pur knuspern, über den Quark streuen oder das olle langweilige Müsli mal so richtig pimpen. Frühstückglück deluxe sozusagen. Und nicht nur das! HeyHo! röstet für Euch nicht nur das beste Granola der Welt sondern die Gründer Stefan, Timm und Christian haben sich auch der nicht-industriellen Revolution verschrieben. Sie leben soziales Unternehmertum. Ich bin total entzückt und habe Christian von HeyHo! interviewt.

Interview mit Christian Schmidt von HeyHo!

"Aller Anfang ist schwer" sagt man, wie ist das mit Eurem HeyHo! Granola gewesen?

Ich würd eher sagen: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne..“! Die Dinge haben sich rückblickend ganz glücklich gefügt. Timm und ich kennen uns aus der gemeinsamen Arbeit für einen Eiscreme-Hersteller. Inspiriert von der Frage, welche Verantwortung Unternehmen in der heutigen Zeit eigentlich für die Gesellschaft haben, begannen wir an einem Konzept für HEYHO! zu arbeiten. Über einen Zufall lernten wir dann etwas später Stefan kennen, der seit über 17 Jahren in der Lüneburger Wohnungslosenhilfe arbeitet. Lustigerweise las der grad ein Buch über eine soziale Bäckerei in den USA, die seit über 30 Jahren sehr erfolgreich Menschen mit besonderen Biographien wieder in die Gesellschaft zurückholt. Diese Bäckerei wiederum ist der größte Brownie-Lieferant für die Eiscreme-Firma, die Timm damals leitete. Das waren einfach zu viele gute Zufälle um nichts daraus zu machen. Wir drei entschlossen uns kurz nach dem ersten Treffen, das Konzept einer sozialen Müsli-Rösterei in Lüneburg mit HEYHO! gemeinsam umzusetzen. Einige Zeit später fanden wir dann über Stefan eine passende Küche für die Produktion. Wir starteten mit einer verrückten Idee und hatten bisher einfach ne Menge Glück und viele Unterstützer auf den Weg. Wir stecken viel Zeit und Herzblut in die Umsetzung von HEYHO!. Ohne Liebe für die Sache geht’s eben nicht. Die kam bisher aber auch immer zurück.

HeyHo ist ja ein wirklich soziales Unternehmen. Also so richtig. Wie sieht das genau aus?

Unser Ziel bei HEYHO! ist es, so viele Menschen wie möglich wieder in eine Beschäftigung zu bringen, von der Sie leben können. Bei HEYHO! finden Menschen einen Platz, die im ersten Arbeitsmarkt aufgrund von Brüchen in ihren Biographien keine Chancen haben eine Anstellung zu finden. HEYHO! ist offen für alle: egal ob Menschen ohne festen Wohnsitz, ehemals Inhaftierte, Menschen mit Suchterkrankungen oder seelisch Erkrankte. Aus der tiefen Überzeugung, dass jeder Mensch seinen Teil zum großen Ganzen beitragen kann. Zum Müsli-Rösten braucht man kein Studium, uns geht es um ein Zeichen gegen soziale Ausgrenzung und die Schaffung von konkreten Perspektiven. Alles was es dazu braucht ist unternehmerische Offenheit, Wertschätzung und die Bereitschaft, Menschen gemäß Ihren ganz individuellen Fähigkeiten im Unternehmen zu fördern. Wir bezahlen alle Mitarbeitenden gleich, über dem Mindestlohn. Aktuell arbeiten wir die ersten Menschen aus dem o.g. Personenkreis bei uns in der Produktion ein, aus der einst verrückten Vision vom Anfang wird also Realität. Wenn wir mal Gewinne machen, wollen wir diese zur Hälfte in Projekte zur Beseitigung von Wohnungslosigkeit investieren. Unsere Rohstoffe beziehen wir zudem ausschließlich von sozial und ökologisch denkenden Bio-Betrieben. Wir sind Bio aus Überzeugung und entscheiden uns - wenn sinnvoll - immer für lokale und regionale Partnerschaften.

Die Granola-Verpackung + das Design ist ja echt mega! Wie viele Anläufe brauchte es für das endgültige Produktdesign? Wart Ihr Euch gleich einig?

Wir hatten großes Glück, von Anfang an Kai und Laura von Kalagrafik als Kreative an unserer Seite zu haben. Wir haben die beiden damals mit ersten wirren Vorstellungen von HEYHO! und komplettem kreativen Freiraum losgeschickt. Was entstand war diese abgefahrene, bunte Bildwelt, bei der wir drei sofort wussten das sie für HEYHO! der richtige Weg ist. Das es Glas wurde, war eher ein Zufallstreffer. Wir brauchten für unseren ersten Müsli-Verkauf in der Waldorfschule Lüneburg schnell eine passende Verpackung. Die Resonanz auf unsere Granolas im Glas dort war so positiv, dass wir einfach dabei geblieben sind. Glas hat viele Vorteile: man kann es für unterwegs mitnehmen, weiterbenutzen, wiederbefüllen und es ist zu 100% recycelbar. Wir versuchen, den ökologischen Einfluss so gering wie möglich zu halten. Daher arbeiten wir gerade auch schon an HEYHO!-Nachfüllbeuteln, mit denen man sich sein Glas mit seiner Lieblingssorte zuhause einfach wieder auffüllen kann.

Was war der bisher schönste HeyHo-Moment?

Da gab es eher zwei. Die erste Autofahrt von uns dreien zur BIOFACH nach Nürnberg, der weltweit größten Biomesse. In Nürnberg haben wir Anfang 2017 in unserer selbstgezimmerten Bretterbude das erste Mal HEYHO! der Öffentlichkeit präsentiert. Die Zeit im Auto und am eigenen Stand - zwischen nervöser Unsicherheit, wahnsinniger Aufregung und erschöpfter Glückseligkeit - waren rückblickend sehr besonders. Ein bisschen wie Klassenfahrt früher.

Dann war da die erste offizielle HEYHO! Betriebsversammlung vor ein paar Wochen. Als all die unterschiedlichen Charaktere unseres Teams so zusammensaßen, wurde uns dreien noch mal bewusst, auf was für ein schönes Abenteuer wir uns da eingelassen haben. Das Projekt HEYHO! lebt von den vielfältigen Charakteren der Menschen dahinter. Auf unser erstes kleines Team sind wir stolz wie Bolle!

Beschreibt Euer Granola in 3 Worten.

nichtindustriell. außergewöhnlich. menschengemacht.

Habt Ihr Angst vorm Scheitern?

Ich glaube Angst war noch nie ein guter Begleiter. Es liegt einfach nur noch eine Menge Arbeit vor uns. HEHYO! gibt uns aber auch viel gute Energie zurück, von der zehrt man in turbulenteren Zeiten.

Würdest Du/Ihr im Nachhinein irgendwas anders machen?

Nein, wir sind auf Kurs mit unserer nichtindustriellen Revolution

Welche Eigenschaften sollte man als Gründer mitbringen?

Spaß an der Sache. Durchhaltevermögen. Eine gesunde Portion Wahnsinn.

Vervollständigt den Satz: Mit HeyHo Granola...

… reist Du geschmacklich in neue Geschmacksdimensionen und schaffst konkrete Perspektiven für die Menschen, die unsere Granolas in Handarbeit rösten und mit viel Liebe verpacken.

Lieben Dank an Christian für das tolle Interview!

Wo bekommt man nun das leckere Granola von HeyHo!?

Im Granola Shop von HeyHo! bekommt Ihr Granolas in den folgenden Sorten:

- Frühsportfreunde: Handgeschlagene Kokosspalten und eine volle Ladung Himbeeren machen dieses in Kokosöl gebackene Hafer-Granola zum perfekten Sportsfreund am frühen Morgen

- Golden ChaiChai: In Kokosöl geröstete Haferflocken, Zimt, Kardamom, Ingwer, schwarzer Pfeffer und Kurkuma abgerundet mit Hanf- und Leinsamen und einer Handvoll Sultaninen.

- Late Night Breakfast: In geschmolzener Zartbitter-Schokolade geröstete Haferflocken mit schokolierten Salzbrezeln und gerösteten Kürbiskernen, dazu herbe Kakaobohnensplitter und crunchige Kakao-Monde.

- Saltcity Original: Feinste karamellisierte Mandeln, Cashews und Haselnüsse werden mit einer Prise vom letzten echten Lüneburger Salz verfeinert. Süß und Salzig!

Schlusswort

Das Knusperzeugs sollte man sich einfach selbst mal gönnen oder an nen geliebten Foodie verschenken. Das Zeugs macht süchtig! Ich spreche aus Erfahrung :)

Seid Ihr Frühstücker oder Frühstücks-Verächter? Und welche HeyHo! Sorte steht bei Euch bald auf dem Tisch?

Liebe Frühstücks-Grüße
Kerstin

Photo Credit: Martin Schürger, HeyHo

Ähnliche Artikel, die Dich interessieren könnten: