Hello Du!
Hast Du Lust informiert zu werden, sobald hier ein neuer Blogbeitrag online geht?
Du willst keine coolen Geschenkideen mehr verpassen? Dann brauchst Du Dich nur hier eintragen... Ich freu mich!
Liebe Grüße Kerstin
28. Oktober 2018
Über süß oder salzig, die Sache mit dem Zucker und was das alles mit dem Label gleem zu tun hat!
Häufig mag ichs ja eher süß als salzig. Wenn ich mich zwischen Chips und Schokolade, also so ne gute mit Karamell und Nüssen entscheiden muss, dann bekommt die Tafel meist den Vorzug. Liegt oft auch daran, dass die Kartoffelscheiben so seltsame Geschmacksrichtungen haben. Schon beim Lesen kann ich mir im Leben nicht vorstellen, dass dies wirklich lecker sein soll. Bei "Chips Currywurst, Roasted Bacon und Chicken Style" holt mich keiner vom Ofen vor ;) Trifft einfach nicht so meinen (Vegetarier-)Nerv. Die Normalen kaufe ich an sich nur für Besuch, weil ich genau weiß, dass ich die Packung - Glutamat & Co. sei Dank - aufessen muss. Ein paar mal in die Tüte greifen funktioniert da nicht. Und so gibt es als Selbstschutz lieber die gute alte Schoki. Aber da spielt dann wieder das Thema "Zucker" eine Rolle...
Alles, was du brauchst, ist Liebe. Aber ein bisschen Schokolade hin und wieder tut auch nicht weh.
Man selbst ist ja immer felsenfest der Überzeugung "Ach - so viel Zucker esse ich ja gar nicht". Tja. So ein genauerer Blick auf die Essensgewohnheiten bringt da oft dann doch ein anderes Bild zutage und so gesund ist das Ganze einfach nicht.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt ein Tageslimit von 25 Gramm pro Tag in Form von Zucker aufzunehmen. In Zuckerwürfeln sind das etwa 8 Würfel und zwar für Erwachsene. Über den ganzen Tag verteilt. Mit industriell produzierter Nahrung ist das kaum zu schaffen. Ob das noch zeitgemäß ist, ist allerdings ne andere Frage. Das mag jetzt erst mal nach ziemlich viel klingen, doch wenn man mal so eine Liste anfertigt was man da den ganzen Tag so unbewusst zu sich nimmt, dann ist man schon erstaunt wo sich die Zuckerkörnchen in zigfacher Ausführung so überall verstecken.
Ich kann aus eigener Erfahrung von einem Zucker-Overload berichten, der von dem tollen Cappuccino aus der FH zu Studentenzeiten herrührt. Wir haben das Zeug in rauen Mengen getrunken. Zum einen, um im Winter die Finger anzuwärmen, aus Langeweile, oder um vielleicht irgendwie wacher zu werden. Ich bin dann aus allen Wolken gefallen, als es hieß, dass mein Körper einen Zuckerschock hat. Gut, ich war hibbelig, unkonzentriert und schlief schlecht. Das alles schob ich nur auf den Stress des Studiums. Weit gefehlt! Ohne den Cappuccino lief es ein paar Wochen später erstaunlich besser...
Wir wollen, dass man Süßes ohne schlechtes Gewissen genießen kann. Und wir wollen, dass man sich dabei keine Gedanken über Inhaltsstoffe machen muss. Unsere Kunden sind bewusste Genießer, Raw Foodies und Veganer, als auch die, die aufgrund von Unverträglichkeiten keine andere Wahl haben oder einfach nur Schokolade lieben.
Zudem macht es einem die Industrie nicht gerade einfach den Konsum des Zuckers runterzufahren und mehr drauf zu verzichten. Wer anfängt die Zutatenliste auf diversen Produkten zu lesen, der denkt bei den folgenden alternativen Süßstoffen vielleicht gar nicht konkret an Zucker: Gerstenmalz, Maltodextrin, Oligofruktose, Dextrose, Süßmolkenpulver.
Ah - es ist einfach schwierig! Bei der Schokolade ist einfach auch immer Zucker drin. Man kann natürlich im Büro schon mal ausweichen auf: geschnittenes Gemüse, Nüsse & Co. Aber immer werde ich damit dann auch nicht wirklich glücklich. Man kann sich ja nicht sein ganzes Leben kasteien. Das halte ich einfach nicht durch. Manchmal braucht man einfach diese schokoladigen Endorphine. Doch Leute, die Rettung naht! Es gibt Pralinen, Brownies und Schokolade ohne Zucker in richtig richtig lecker. Die Lösung hat einen Namen: gleem! In Hamburg werden die Bio Köstlichkeiten in einer Manufaktur von Anna Gliemer gefertigt. Und es gibt einen Adventskalender, der mit diesen Leckereien gefüllt ist. Aber erstmal der Reihe nach. Beginnen wir mit dem obligatorischen Interview!
Wenn Du eine Süßigkeit wärst, welche würde Dich am besten beschreiben und warum? =)
Dann wäre ich eine Praline. Wenn man sie von außen sieht, findet man sie schön oder vielleicht auch langweilig und im Inneren wartet eine Überraschung. Entweder ist es was ganz Spannendes oder was Zartes oder es ist einfach nur lecker. Ja, ich glaub ich wäre eine Praline!
Was wolltest Du als Kind werden und was hast Du vor gleem gemacht?
Als Kind wollte ich gerne Tierärztin werden mit einem eigenen Hof wo ich Ferienwohnungen vermiete und ganz viele Tiere habe. Aber die Pläne haben sich dann irgendwie ein bisschen zerschlagen ;) So habe ich nach dem Abi BWL studiert mit Schwerpunkt Marketing und Personalmanagement. Nach dem Studium bin ich dann in Agenturen / Unternehmen gegangen und hab dort im Marketing gearbeitet - bevor ich gleem in Teilzeit gegründet habe.
gleem steht für finest natural sweets. Wie und wann kamst Du auf diese Idee? Hast Du selbst eine Unverträglichkeit oder wolltest Du ein neues Produkt im Bereich "zuckerfrei" erschaffen?
Nein, ich hab mir nicht überlegt "Ich mach jetzt mal ein neues Produkt und mich damit selbständig". Ich wollte niemals selbständig sein ;) Stattdessen habe ich immer die Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses sehr geschätzt und da ist das Ganze eigentlich auch zustande gekommen, weil ich durch meine Unverträglichkeiten, die ich vor 10 Jahren diagnostiziert bekommen habe, ganz viel nicht essen durfte. Damals gab es ja eigentlich noch weniger Bio und Clean Eating zu kaufen als jetzt, also musste ich die Sachen immer selbst machen. Auf jeden Fall glutenfrei, vegan, ohne Zucker und die Kollegen fanden das immer alle total lecker und haben gesagt: "Mensch, warum machst Du denn da nicht was draus?" Und dann hab ich mir irgendwann gedacht "Kannst ja mal nen kleinen Online-Shop bauen". So kam das Ganze dann zustande.
Auf Deiner Webseite kann man sowas lesen wie Raw Food Manufaktur und Paleo Patisserie. Für alle, die mit den Begriffen nichts anfangen können - was bedeutet das genau?
Raw Food bedeutet, dass Du Deine Zutaten und das Endprodukt nie über 40° C erwärmst, damit alle Nährstoffe erhalten bleiben. Das heißt, wenn die Bohnen zur Kakaomasse gemahlen werden, dann wird das so vorsichtig und langsam gemacht, dass nicht zu starke Wärme entsteht. Paleo im anderen Sinne bedeutet, dass Du nur Sachen verarbeitest, die man pflücken kann, die nicht stark verarbeitet sind. Paleo bedeutet Steinzeiternährung und damals hatte man auch noch nicht die Möglichkeiten irgendwas stark zu verarbeiten. Man hat sich einfach natürlich ernährt und damit geht es bei in meiner Patisserie.
Wie reagierten Freunde + Familie auf Deine Idee zu Beginn? Waren die gleich Feuer & Flamme?
Nö, natürlich nicht. Meine Eltern fanden das natürlich alles immer sehr vage, weil Du einfach besonders im Lebensmittelgeschäft gar keine richtige Konsistenz reinbekommst was eine gleichmäßige Abnahme angeht. Ich habr ein totales Saisongeschäft: Im Sommer bin ich alleine, im Winter sind wir zu Viert oder Fünft. Personal zu bekommen ist schwierig. Die Kunden zu begeistern, wenn Du so klein bist und kein Media Budget hast oder Ähnliches, ist noch schwierigier, weil wenn Du nicht gesehen wirst, dann kauft natürlich auch keiner etwas. Und sobald du gesehen wirst ist es aber schön was dann für ein tolles Feedback kommt!
Was bedeutet für Dich persönlich "zuckerfrei"? Ernährst Du Dich nach diesem Prinzip?
Für mich persönlich bedeutet zuckerfrei, dass ich nur mit Sachen süße, die man pflücken kann - eben nach dem Paleo Prinzip, damit der Körper weiß wie er diese Kohlenhydrate zu verstoffwechseln hat. Und dazu zählt für mich eben Honig, weil es das einzige flüssige Süßungsmittel ist, was man pflücken kann. Alle anderen flüssigen Süßungsmittel (Agavensaft, Ahornsirup) musst Du immer einkochen. Dadurch wird das Lebensmittel verändert und der Körper verstoffwechselt es anders, setzt dadurch eben auch an und so ernähre ich mich eben seit 10 Jahren. Das gilt für Getränke, für Saucen, für alles Mögliche. Deswegen mache ich so ziemlich alles selbst, weil außer mir die Süßigkeiten eben so niemand herstellt.
Man merkt, dass Dir Ehrlichkeit und Transparenz ein großes Anliegen bei der Herstellung ist. Wo kommen die Rohstoffe her, mit denen Du arbeitest?
Die Datteln, die ich verwende, kommen von einer kleinen Plantage aus Saudi-Arabien. Der Geschäftspartner zu diesem Plantagenbesitzer lebt in Amsterdam. Dort bestelle ich dann direkt meine Datteln. Meine Kakaomasse - also alle Kakaoprodukte - kommen aus kleinen Farmenkooperativen in Peru und aus Bali. Dort flieg ich dann auch nächstes Jahr hin und besuche diese Projekte einmal. Die Kokosprodukte kommen alle aus den Philippinen. Dort wird drauf geachtet, dass die Bäume in Permakulturen wachsen, damit sie länger leben und gute Nährstoffe untereinander austauschen. Die Kokosnüsse werden von Menschen gepflückt und nicht von Affen - das ist mir auch wichtig. Und letztendlich kann ich mir zu jeder Zutat auch immer einen Bericht / ein Foto aus der jeweiligen Ernte schicken lassen. Wie sieht es dort vor Ort aus? Was wird alles gemacht?
Kannst Du den Oh Jaja Lesern drei Tipps bezüglich Pralinenherstellung geben? Auf was muss man da besonders achten?
Wenn Ihr mit Rohschokolade arbeitet, die man im Laden sowieso nicht zu kaufen bekommt, aber auf meiner Website mit den Rezepten zusammen, die ich dort gepostet habe, dann bitte immer auf die Temperaturen achten. Das ist in der Patisserie sehr wichtig! Klassischerweise wird Schokolade auf 45°C erwärmt, wieder runtergekühlt und je nach Sorte wieder auf 33°C erhitzt. Das Ganze machen wir natürlich mit Lufterwärmung. Das kann man auch im Wasserbad machen, aber dann nicht zu heiß! Weil sonst wird die Schokolade grau, sie schmilzt schneller. Das ist auf alle Fälle sehr wichtig!
Es kommt auch auf die Auswahl der Zutaten an sich an, dass diese nicht zu kräftig sind. Dann hat man eigentlich auch immer ein gutes Erlebnis, wenn man jetzt z.B. die Dattelpaste selbst machen möchte und sie nicht bei mir im Online-Shop bestellt. Ich würde Medjool Datteln benutzen mit ein bisschen Wasser. Die Deglet Nour haben einfach zu viel Karamell-Note. Das verringert allerdings die Haltbarkeit so auf ca. 1 Woche. Alles was Wasser drin hat, hat eine viel kürzere Haltbarkeit.
Was magst Du an Deiner Arbeit ganz besonders? Und was zählt dabei eher zu den Sachen, die Du lieber vor Dir herschiebst ;)?
Also ich mag es die kleinen Pralinen anzusehen, weil man damit ja immer so ein Kunstwerk erschafft. Dadurch dass das ja alles wirklich Handarbeit ist, hat man hinterher auch wirklich was Schönes in den Händen und deswegen mag ichs auch nicht, wenn ich denn ganzen Tag am Schreibtisch sitze: E-Mails beantworten, telefonieren, irgendwas abheften, sortieren, dokumentieren, was jetzt durch die Bio-Zertifizierung natürlich noch stärker angestiegen ist. Hinterher - am Ende des Tages - sieht man gar gar nicht was man alles gemacht hat. Das finde ich nicht so schön.
Du gibts ja in Hamburg auch Workshops zu unterschiedlichen Themen. Wie kam es dazu, dass Du Dein Wissen auch weitergeben wolltest? Was kann man da so Tolles bei Dir lernen?
Bei mir in den Kursen kann man entweder ein Patisserie Kurs buchen, wo ich eben alles zum Thema Pralinen etc. erkläre, ein Dinner-Menu oder einen Tagesworkshop was nicht nur mit Süßem und Patisserie zu tun hat. Ich ernähr mich ja auch nicht nur von Süßigkeiten sondern auch von normalen Sachen, die man essen kann. Es ist immer so eine Hürde sich einfach gesund und lecker zu ernähren, weil ich finde es nützt einem nichts wenn irgendwas total gesund ist, aber nicht schmeckt. Oder wenn man ein Rezept hat, wo man sich gar nicht dran traut, weil es so komische Zutaten beinhaltet. Oder wenn man sagt "Ja, das sieht ja irgendwie sowieso alles gleich aus". Dann mach ich nur dieses eine Rezept und hinterher merkt man aber, dass es so vielfältig und komplex ist. Das ist auch immer das Schöne an den Workshops, dass wir sehr wenige Zutaten dort stehen haben, aber jedes einzelne Teil was wir machen, wirklich anders schmeckt.
Was ist Dein aktuelles gleem Lieblingsprodukt und warum?
Das ist meine ganz neue japanische Salz-Praline. Weil die einfach sooo besonders ist! Natürlich auch durch die Sachen, die da drin sind. Also es ist letztendlich eine klassische Schokoladen-Praline. Die Füllung besteht aus frischer Dattel, Rohschokolade überzogen mit der ungerösteten Kakaomasse und in die Mitte habe ich eine Schicht aus Miso eingezogen - einer japanischen Gewürzpaste - die aus Berlin kommt. Dort wird diese in Rohkostqualität aus süddeutschen Sojabohnen und italienischem Reis hergestellt. Diese schmeckt fast wie eine Marmelade, wie ein Fruchtaufstrich und gibt sowas Salziges in der Praline, obwohl es kein Salz ist! Also ganz spannend. Ich habe auch schon ganz tolles Feedback von meinen Kunden dazu bekommen und wer das probieren möchte, das Ganze ist auch in der gemischten Pralinenbox enthalten.
Ihr könnt die zuckerfreien Süßigkeiten direkt bei Anna im Online-Shop ordern. Jetzt habt Ihr nur noch die Qual der Wahl zwischen Pralinen (Monsieur Chocolat, Mademoiselle Noisette, Café Crème, Dominosteine, Monsieur Pistache, Pralinen Sélection, Japanische Salz Pralinen), Rawnies (Double Chocolate, Hamburger Franz, Hazel Hemp, Sweet Coffee, Lebkuchen), Honigschokoladen ohne Zucker (pur, Minze, Orange, Ingwer-Zitrone), Zutaten (Dattelpaste, Kakaopulver, Kakaomasse, Kakaobutter) und dem Highlight - einem veganen Adventskalender! Dieser ist gefüllt mit 24 Rawnies und Pralinen und dazu noch limitiert auf 300 Stück. Bestellt am besten sofort, denn Anfang November ist dieser oft schon ausverkauft!
Und hier noch ein toller Einblick in die Arbeit von Anna =)
Vielleicht versucht Ihr auch mal das Stück Zucker beim Kaffee wegzulassen, überdenkt mal ein bisschen Euren Zuckerkonsum und probiert einfach mal Alternativen. Es gibt da so einiges zu entdecken wie diese ultra leckeren Produkte von gleem. Die machen sich auch total super unterm Weihnachtsbaum oder einfach mal als kleines Dankeschön, wenn es was Besonderes sein soll! Ich beschenke mich dieses Jahr mit dem zuckerfreien Adventskalender und freu mich schon total drauf mich durch das süße Sortiment zu naschen.
Was nascht Ihr so? Eher süß oder salzig?
Liebe süße Grüße
Kerstin
Photo Credit: gleem